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2017 – Teil 4

 

Es war ein sonniger Tag, als ich mich auf den Weg machte, um meine Mutter zu besuchen. Die Strecke mit dem Rollator zu laufen war schon ziemlich anstrengend für mich, doch ich sah es immer als gutes Training. Dort angekommen und völlig aus der Puste, mit hochrotem Kopf und zitternden Beinen, hatte meine Mutter kein anderes Problem, als dass sie mich gleich damit überfiel, dass ich ihre Waschmaschine anstellen solle. Doch nach zwei Schritten spürte ich, dass meine Kraft am Ende war und so beschloss ich, umzudrehen, und sagte ihr, dass wir die Maschine anstellen könnten, bevor ich heimgehe. Ich war sichtlich genervt, dass ich so empfangen wurde und mein Zustand – immerhin hatte ich laute Schnappatmung – einfach ignoriert wurde.

Innerlich brodelte es in mir und wie ich es ja so schön gewohnt bin, schwieg ich des lieben Friedens willen. Nach einer Tasse Kaffee und ein bisschen Smalltalk wollte ich mich wieder auf den Heimweg machen. Allerdings, klar, war da ja noch die Waschmaschine. Ich ging vor. Unten angekommen und schon im Wäscheraum, hörte ich einen lauten Plumps! Da saß meine Mutter auf der Erde, sie war die letzten Stufen der Treppe runtergefallen und konnte sich nicht mehr bewegen. Schreck! Da half nur der Rettungsdienst, der sie auch sofort mitnahm.

Am nächsten Tag beim Besuch bei ihr im Krankenhaus, erfuhr ich, dass sie auf die Intensiv-Station verlegt worden war. Ihr Herz war ja immer noch sehr schwach. Dort sagte man mir, dass sie sich einen Arm und die Hüfte gebrochen hatte. OHJE! Kurze Zeit später kam auch ein Narkosearzt, der mich aufklären wollte. Er verkündete mir, dass meine Mutter noch am selbigen Tag operiert werden würde, um eine neue Hüftprothese einzusetzen. Ebenso wollten sie ihr gleich ein Metallstück am Arm anbringen. Puuh. Okay, doch dann kam es! Wie gut, dass ich im Rollstuhl saß und so nicht umkippen konnte! Der Arzt sagte, er könne mir nicht garantieren, dass meine Mutter diese Operation überleben würde!!!! SCHOCK, STILLE, dann schossen die Gedanken ein, NEIN! Nicht schon wieder so einen Horror, das ganze Szenario hatten wir doch erst letztes Jahr. Ich wünsche niemanden solch grauenvolle Stunden des Wartens. Was da in einem abgeht, wenn man so emotional verbunden ist mit der Person, es ist die Hölle – purer Schmerz. Gott sei Dank ging alles gut. Doch der Stress begann erst …