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2016 – Teil 3

By November 26, 2017No Comments

 

2016 – Teil 3

Bei allem Trubel um meine Mutter musste ich natürlich auch zusehen, dass ich meine Physiotherapie und alles andere weiter führte. Zudem galt es, Augen und Ohren offen zu halten, was mir so für Zeichen im Außen begegnen. Und dies führte mich zu einem Heiler. Ganz ehrlich: Ich setzte zu große Erwartungen in diesen Mann. So lernte ich auch, am besten keine Erwartungen mehr in irgendwas zuhaben. Nun war ich sehr geduldig, schaute mir das erst einmal an und ich muss sagen: Ich fühlte mich nicht wirklich besser oder gut danach. Im Gegenteil, es löste eine scheinbar ungeahnte Welle in mir aus. Es dauerte einige Wochen und Anfangs kam ich gar nicht auf die Idee, dass der Heiler da was in Gang gesetzt hatte. Doch eins nach dem anderen …

Ich hatte einen ganz normalen Termin beim Hautarzt, um ein auffälliges Muttermal zu entfernen. Wie so üblich wird, bevor man heimfährt, Blutdruck gemessen. Ich fühlte mich eigentlich soweit ok, doch der unterste Wert erschien wohl zu hoch. Ich sollte mich hinlegen, nach 15 min wollte der Arzt wieder messen. Doch auch nach der Ruhezeit erschien der Wert zu hoch, und man wollte mich so nicht fahren lassen. Wir vereinbarten, dass ich beim Hausarzt anhalten würde, um das zu klären. Doch als mich mein Fahrer abholte, konnte ich nicht einen Schritt mit dem Rollator gehen. Das gefiel dem Hautarzt gar nicht und er veranlasste, mich ins Krankenhaus zu bringen. Der Gedanke gefiel mir wiederum überhaupt nicht, doch ich hatte keine andere Wahl.

Ich erinnere mich, wie ich in der Notaufnahme auf der Bahre lag, mitten im Flur, meine Blase drückte ohne Ende und die Pfleger dort stellten mir einen Schieber unter die Decke. Nee, das war für mich echt peinlich, ich kam mir vollkommen bescheuert vor. Ich fühlte mich eigentlich gut und dann sowas! Es kam noch besser: Ich war entsetzt, als sie mich dann auf die Intensiv-Station legten. Alles war doch gut, was sollte ich hier? Inzwischen bekam ich Schiss und verstand so gar nicht, was die da mit mir anstellten. Gott sei Dank bekam ich ein wirklich schönes Einzelzimmer – das ist Luxus auf Intensiv.
Dann kam ein Geschwader von mindestens 10 Ärzten, die einen Monitor-Wagen mitbrachten, der eine Video-Liveübertragung zur Medizinischen Hochschule nach Hannover startete. Was für ein Aufwand, dachte ich nur. Der Doc am Monitor fragte nun alle neurologischen Standardfragen ab, die ich mittlerweile in und auswendig kannte. Er begutachtete mich, und nach 10 Minuten war der Trubel vorbei und ich saß da, doch recht fit und vital.

Am nächsten Tag wurde ich auf eine normale Station verlegt und es ging mir nach wie vor ausgezeichnet. Ja, kein Wunder, dass es mir so gut ging. Denn ohne mein Wissen bekam ich Beruhigungsmittel! An der Stelle war ich noch zu sehr im Vertrauen zu den Ärzten, doch heute würde ich keine einzige Pille mehr schlucken, bei der ich nicht weiß, was ich da nehme.

Nun gut, nach vier Tagen wurde ich entlassen. Da bereits Donnerstag war und mein Hausarzt Freitags Hausbesuche fährt wollte ich am Montag in die Praxis, doch so weit kam es gar nicht mehr. Nächstes Mal mehr.