Ende November 2018
Nun neigt sich dieser, von mir gefürchtete Monat schon dem Ende zu. Es war ein wundervoller Monat der Einkehr, der Stille und ich habe es sehr genossen. So wie die Bäume nun auch endgültig das letzte Laub loslassen, so durfte auch ich mich fragen: „Was gibt es noch loszulassen?“ Und wenn alle Muster, Programme, das Heart – und Mindset durchleuchtet sind, dann kannst du dich nicht mehr belügen. So war klar, die Vergangenheit möchte komplett losgelassen werden. Doch da war ja noch die eine wohlbehütete Geschichte in meinem Herzen. Mein Schatz, den ich mit niemandem in den letzten drei Jahren teilte. Ich hütete ihn in meinem Herzen, denn ich ahnte, würde ihn jemand durchleuchten, es würde bluten, mein Herz, und diesen Schmerz wollte ich mir nicht antun. Schließlich erwies sich dieser Schatz ja als ein wahrlich glänzender Diamant, der mir alle Traumas, Dramen und Verstrickungen in mir aufzeigte. Ich konnte und wollte mit niemandem darüber reden, weil ich ja selbst lange nicht wusste, was es ist, was da passiert in mir. Und diese wahrlich göttliche Fügung zu erkennen, wie sollte ich das anderen erklären, die es im Ansatz nicht im Geringsten nachvollziehen können?
So bewahrte ich jede Träne, Sehnsucht, Schmerz der Heilung in mir, denn es war ja klar, es geht hier nur um mich. Doch irgendwo in mir war ein kleiner Funken, der sich so freute, es eines Tages mal offenzulegen, um es mir von der Seele reden zu können. Er war die treibende Kraft, diesen Prozess offen, ehrlich und beharrlich bis zum bitteren Ende zu verfolgen. Es gab Zeiten, da blutete mein Herz unaufhörlich, weil ich diesen Schmerz in der Vergangenheit einfach verdrängt hatte. Da war nun dieser Schatz in mein Leben gekommen, um all die verdrängten Anteile in mir freizulegen. All den verdrängten Schmerz sichtbar zu machen und dieser Schatz wusste in keiner Sekunde, wie präsent er doch fast jeden Tag in meinem Leben war. Und da war sie wieder, diese unüberhörbare, so stark präsente Stimme in mir, die mir genau sagte, wie ich vorgehen soll, um diesen tiefen Seelenfrieden auch in meinen Gedanken zu bekommen. Ich erkenne sie mittlerweile gut. Ich geh immer ein paar Tage schwanger mit ihr, und an ihrer Intensität weiß ich, ob ich handeln soll oder nicht. Ein Teil in mir sagte klipp und klar: „Wie viel Ablehnung und Ohrfeigen willst du noch kassieren?“ Doch ich wusste: Wenn ich nicht ins Handeln komme, dann wird diese Stimme lauter und lauter, total nervig eben. Also zu verlieren hab ich eh nichts, so folgte ich dem im Außen und schritt zur Tat.
Und was wollte erkannt werden? Eine Illusion natürlich, das Bild, welches ich von diesem Schatz geformt hatte, entsprach in keinster Weise der Realität. Es ist eben nicht alles Gold, was glänzt, und man kann den Menschen eben nur vor den Kopf gucken. Und wie steht es schon in der Bibel: Nicht an ihren Worten, sondern ihren Taten werdet ihr sie erkennen. Es bewahrheitet sich auch hier wieder: Der Mensch denkt, Gott lenkt. So schreibe ich mir dies nun eben von der Seele. Und letzte Woche zum Vollmond habe ich mein ganzen Keller entrümpelt, also ein Loslassen von Dingen der Vergangenheit. Es ist so befreiend schön, immer wieder. Innen wie außen. Also ein rundum gelungener, schöner November. Ein Stirb und Werde, passender könnte es nicht sein. Jetzt ist der Weg frei für das Neue, Wahre, Gute und Schöne in meinem Leben. Willkommen, Welcome, Benvenuto.
Warum ich dies nun gerne mit dir geteilt habe bzw. teilen möchte: Ich beobachte meine inneren Prozesse nun sehr genau und kann dir sagen: Verstand und Seele stehen nicht unbedingt immer im Einklang. Im Gegenteil – gerade anhand dieser Geschichte hab ich oft gedacht wenn diese laute Stimme in mir sprach: NEIN! NEVER EVER WERDE ICH DAS TUN. Ich mach mich doch nicht lächerlich usw. Doch die Stimme war zu stark und laut, es war die einzige Möglichkeit, Frieden und Ruhe in meinem Kopf zu bekommen. Ich verstehe jetzt auch warum. Die Seele möchte sich erfahren, spüren. Damals, als mein Vater starb, verdrängte ich vieles und so steht uns dieses Verdrängte immer wieder irgendwo im Weg. Alles möchte gefühlt werden und mit dem Kopf können wir eben nicht fühlen, also zeigt es sich anders. Und in diesem Fall bis zum bitteren Ende, bis die letzte Illusion sichtbar wurde und der letzte Schmerz erkannt, der letzte Funken Traurigkeit gefühlt wurde. Du musst bereit sein, dein HERZ wieder zu öffnen, auch wenn du weißt, es wird vermutlich wieder bluten. Doch irgendwann ist auch der letzte Tropfen heraus geflossen und was bleibt, ist unsagbar schöner Glanz. Strahlen auf allen Ebenen. Dein Diamant, fein geschliffen bis ins letzte Detail.