Ohn = MACHT
Wow, wir haben schon August, und ich hab das Gefühl, das Jahr fliegt nur so an mir vorbei. Ich durfte in den letzten Wochen sehr achtsam sein, nicht nur mit mir, sondern auch um diese heilsamen Impulse zu empfangen.
Es passierten einige kuriose Dinge, die ich erst einmal nicht einordnen konnte. Umso länger der Prozess dauerte, umso mehr spürte ich auch, wie Wut in mir hochkam. Es war höchst interessant, das zu beobachten, doch manchmal brachte es mich an den Rand der Verzweiflung. Die Geschichten waren schön verpackt, doch in der Essenz erhielten sie alle das gleiche Geschenk: Es war ein ganz alter Urschmerz der Wehrlosigkeit, er ließ mich immer wieder Ohnmacht spüren. Als es in mir hochkam und ich die Situationen klar durchschaute, erschien es mir so einfach, doch all die letzten Jahre war ich, bedingt durch meine Hirnblutung, jeden Tag dieser Ohnmacht ausgeliefert, nicht wirklich frei das tun zu können wie manch anderer gesunde Mensch. Ja nicht einmal ich selbst kam darauf! Dabei lag es doch so nahe.
Doch JETZT darf es sich wandeln, ist das nicht herrlich!? Was für ein Geschenk! Dieser tiefe Schmerz und die damit verbundene Situation zieht sich nun seit meinem 18. Geburtstag durch mein Leben. Damals wurde ich auch sehr bewusst mit dieser Ohnmacht konfrontiert, als sich mein Vater das Leben nahm. Besonders Männer, die ich in mein Herz geschlossen hatte, triggerten diesen tiefen Urschmerz in mir an, vor allem, wenn sie von heute auf morgen aus meinem Leben spurlos verschwanden.
Das ist wirklich eine Gnade, dass ich dies jetzt erlösen darf. Denn da steckt auf tiefer Ebene noch viel mehr dahinter, wie zum Beispiel die Angst, wirkliche Nähe zuzulassen. Unser ganzes System ist so tricky, dsas es fast unmöglich ist, sich selber auf die Schliche zu kommen. Wir entwickeln Vermeidungsstrategien, um uns selbst zu schützen, doch letztlich bringen wir uns dahin, manchmal lieber über Jahre zu leiden, zumindest oft im Verborgenen.
Sich das eingestehen oder zu sehen, glaub mir, es ist alleine nicht so einfach. Deswegen verspüre ich auch zusehends den Drang meiner Seele, anderen Menschen dahingehend zu helfen. Ja!!! Es ist verdammte Kacke! Schmerzhaft, immer wieder liebe Menschen zu verlieren, doch damit ist es jetzt vorbei – so Gott will. Was für eine verstrickte Lektion … puuuh … mio caro amico, mi manchi.